Diagnostik bei Autismus Spektrum Störung

Es gibt Kinder, die ruhig im Bettchen liegen, aufmerksam das Licht- und Schattenspiel beobachten und sich mehr für Objekte als für Gesichter interessieren. Andere schreien durchgehend und lassen sich auch durch Berührung nicht beruhigen. 

  • Könnte dieses Verhalten ein Hinweis auf eine Störung im Autismus Spektrum
    sein oder auch ein anderes Krankheitsbild?
  • Oder ist es lediglich eine Form von normaler Entwicklung?

Je früher einer Auffälligkeit in der kindlichen Entwicklung begegnet werden kann, umso wirksamer sind die Hilfemassnahmen. Im Falle einer Störung im Autismus Spektrum ist die frühe Therapie und die Beratung der Eltern für die weitere Entwicklung des Kindes ausschlaggebend.

Die frühe Diagnostik stellt somit ein wichtiges Instrument dar, um die geeignete frühe Unterstützung für das Kind einzuleiten und die Eltern in den schwierigen Erziehungssituationen zu begleiten.


ASS (Autismus Spektrum Störung) ist charakterisiert durch Einschränkungen der sozialen Interaktion, der Sprache und Kommunikation sowie durch stereotypes Verhalten und Sonderinteressen. Die Beobachtung in den frühen Kindheitsjahren sollte engmaschig erfolgen und bei bestehendem medizinischen Verdacht sollte eine Überweisung an eine spezialisierte Einrichtung für Autismusdiagnostik erfolgen.
Die genaue Einordnung einer Entwicklungsstörung im Bereich Autismus kann nach gezielter Beobachtung durch eine spezialisierte Fachperson erfolgen.

Screeninginstrumente Alter

M-CHAT, M-CHAT-R/F

18 - 24 Monate          

 SRS

3 - 4 Jahre
ASS Diagnostikinstrumente Alter
ADOS- Kleinkindermodul 12-30 Monate
ADOS-2 Vorschul- und Schulkinderalter
ADI-R    
(Autismus Diagnostisches
Interwiev revidiert)

ab 24 Monate

 

 


Falls der Verdacht auf ASS durch ein diagnostisches Verfahren bestätigt wird, kann eine Förderdiagnostik erstellt werden. Ziel ist es die Förderbereiche individuell für jedes Kind auf dem aktuellen Stand seines Könnens zu definieren und Startpunkte für die individuelle Förderung in den verschiedenen Bereichen festzulegen. Die Beratung der Eltern in den schwierigen Erziehungssituationen, die Stärkung der elterlichen Kompetenz  ist ein enorm wichtiger Bestandteil der Begleitung des Kindes. Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen und können somit frappant die weitere Entwicklung des Kindes beeinflussen. Der aktive Einbezug der Eltern sowie zentraler Bezugspersonen im Sinne einer Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe sollte im Rahmen jeder Therapie erfolgen.